Interview und Rezeption
Gespräch zwischen Thomas Pfanne und Amaruk Kaizapanta.
Warum hast Du einen Film in Ecuador und auf Deutsch gedreht ?
Weil Ecuador ein Musterland mit einer Mustergesellschaft war. Auf Deutsch, weil ich endlich einen Spielfilm drehen wollte und das Jubiläum 500 Jahre seit "Entdeckung" Amerikas im Jahre 1992 eine gute Gelegenheit bot. Ich habe den Film jedoch auf eigenes Risiko und ohne Auftrag eines deutschen Fernsehsenders gedreht, so "nebenbei"; ich war ja von 1988 - 1991 an der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Quito und hatte da bei einem kleinen Sender ein eigenes Fernsehprogramm; es hieß: "Aus dem Herzen Europas".
Kannst du uns etwas über die Dreharbeiten erzählen?
Sie dauerten 2 Wochen. Es war ein taktischer und Anfängerfehler, ausgerechnet die komplexeste Szene (die vor dem Regierungspalast) gleich am ersten Tag zu drehen. Der professionelle Tonmann war krank geworden (sein Vertreter hatte nur den Ton von der eingebauten Kamera aktiviert), was wir erst merkten, als es nicht wiederholt werden konnte; ich musste das nachsprechen. Zudem wollten zahlreiche Passanten, dass wir mit dem Filmen aufhören, weil in ihm zwei Schuhputz-Jungen derb fluchen und "der Westen" keinen schlechten Eindruck vom Land bekommen sollte. Glücklicherweise gelang es Pocho Álvarez, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir, aus einer anderen Kultur stammend, niemanden "pervertieren" wollten, sondern nur, dass die Schuhputzer in eigenen Worten ihre Wut ausdrücken.
Wie war es, in Ecuador zu drehen?
Ein unvergessliches Erlebnis; viele Menschen haben mir viel geholfen!
Was war deine beste Szene?
Wir lachten am meisten am Set, als sich Tamara Navas als Indianerin über das parfümierte Toilettenpapier lustig machte.
Bitte eine Synopse des Films!
Eine Indianerin entführt - dank ihrer besonderen Kräfte - eine Gruppe von Ausländern und zwingt sie, sich der Geschichte der letzten 5000 Jahre zu stellen. Wir alle werden auf eine Zeitreise in 5 Schritten von allen 100 Jahren entführt.
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Weitere Rezeption des Films.
Das deutsche Fernsehen wollte den Film nicht kaufen - im Gegensatz zu meinem 1998 ebenfalls ohne Auftrag gedrehten Film "Moskau 537", der bei arte lief. Öffentlich lief "Seltsame Führung" nur einmal im Kino bei einem Festival in Moskau und in einem Kulturzentrum in Barcelona. Immerhin wurde der Film Teil der Ausstellung „El d_efecto barroco“ - un proyecto de investigación sobre el mito barroco en el relato de lo hispano, iniciado en 2004, junto con el Centro de Cultura Contemporánea de Barcelona (CCCB), 2010-2011 y el Centro de Arte Contemporáneo (CAC) de Quito, Ecuador, 2011-2012. Die größte Tageszeitung Ecuadors, "El Universo", berichtete rund 20 Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten:
Warum hast Du einen Film in Ecuador und auf Deutsch gedreht ?
Weil Ecuador ein Musterland mit einer Mustergesellschaft war. Auf Deutsch, weil ich endlich einen Spielfilm drehen wollte und das Jubiläum 500 Jahre seit "Entdeckung" Amerikas im Jahre 1992 eine gute Gelegenheit bot. Ich habe den Film jedoch auf eigenes Risiko und ohne Auftrag eines deutschen Fernsehsenders gedreht, so "nebenbei"; ich war ja von 1988 - 1991 an der Botschaft der Bundesrepublik Deutschland in Quito und hatte da bei einem kleinen Sender ein eigenes Fernsehprogramm; es hieß: "Aus dem Herzen Europas".
Kannst du uns etwas über die Dreharbeiten erzählen?
Sie dauerten 2 Wochen. Es war ein taktischer und Anfängerfehler, ausgerechnet die komplexeste Szene (die vor dem Regierungspalast) gleich am ersten Tag zu drehen. Der professionelle Tonmann war krank geworden (sein Vertreter hatte nur den Ton von der eingebauten Kamera aktiviert), was wir erst merkten, als es nicht wiederholt werden konnte; ich musste das nachsprechen. Zudem wollten zahlreiche Passanten, dass wir mit dem Filmen aufhören, weil in ihm zwei Schuhputz-Jungen derb fluchen und "der Westen" keinen schlechten Eindruck vom Land bekommen sollte. Glücklicherweise gelang es Pocho Álvarez, die Menschen davon zu überzeugen, dass wir, aus einer anderen Kultur stammend, niemanden "pervertieren" wollten, sondern nur, dass die Schuhputzer in eigenen Worten ihre Wut ausdrücken.
Wie war es, in Ecuador zu drehen?
Ein unvergessliches Erlebnis; viele Menschen haben mir viel geholfen!
Was war deine beste Szene?
Wir lachten am meisten am Set, als sich Tamara Navas als Indianerin über das parfümierte Toilettenpapier lustig machte.
Bitte eine Synopse des Films!
Eine Indianerin entführt - dank ihrer besonderen Kräfte - eine Gruppe von Ausländern und zwingt sie, sich der Geschichte der letzten 5000 Jahre zu stellen. Wir alle werden auf eine Zeitreise in 5 Schritten von allen 100 Jahren entführt.
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Weitere Rezeption des Films.
Das deutsche Fernsehen wollte den Film nicht kaufen - im Gegensatz zu meinem 1998 ebenfalls ohne Auftrag gedrehten Film "Moskau 537", der bei arte lief. Öffentlich lief "Seltsame Führung" nur einmal im Kino bei einem Festival in Moskau und in einem Kulturzentrum in Barcelona. Immerhin wurde der Film Teil der Ausstellung „El d_efecto barroco“ - un proyecto de investigación sobre el mito barroco en el relato de lo hispano, iniciado en 2004, junto con el Centro de Cultura Contemporánea de Barcelona (CCCB), 2010-2011 y el Centro de Arte Contemporáneo (CAC) de Quito, Ecuador, 2011-2012. Die größte Tageszeitung Ecuadors, "El Universo", berichtete rund 20 Jahre nach Abschluss der Dreharbeiten: